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“Wenn der Vater mit dem Sohne...”

Fahrt durchs Damaraland

-2- von Khorixas zu den Ugabterrassen

18. Juni 2007

Das Verwaltungszentrum des Damaralandes hieß früher Welwitschia. Zwei Tankstellen, ein Supermarkt und eine Bank scheinen das Zentrum dieser Siedlung zu bilden.
Wir parken vor dem Supermarkt und werden sogleich von den überall herumsitzenden Leuten belagert. Einer bietet sich als Parkwächter an und ich nicke ihm zustimmend zu. Da ich wieder etwas Bargeld benötige, gehe ich als erstes zur Bank. Hinter einem durch einen Drahtzaun und abgesichert durch eine Überwachungskamera befindet sich der Geldautomat. Als ich auf ihn zusteuere kommt auch gleich von der Bank ein uniformierter Sicherheitsmann und achtet darauf, daß  alles seinen ordnungsgemäßen Gang geht. Ohne Probleme spuckt der Automat mein Geld aus, welches ich auch gleich tief in der Tasche verstaue.
Als nächstes gehen wir in den Supermarkt, um unsere Vorräte aufzufrischen. Das Angebot im Markt ist zwar nicht überwältigend, aber wir bekommen ohne Probleme all das, was wir benötigen. Brot, Wasser, frische südafrikanische Apfel, ein paar Campingutensilien, ja sogar Eis wandert in unserem Einkaufskorb. Wir verlassen den Supermarkt mit und schon hat sich die Traube von Menschen wieder um uns versammelt versammelt. Einige betteln ganz offen, andere wollen die kunstvoll geschnitzten Makalani-Nüsse an den Mann bringen. Wir wimmeln ab. Unbeirrt steuern wir zielstrebig unserem VW-Bus zu. Unser Parkwächter bekommt von mir 2 Namibia-Dollar und ist zufrieden.
Wir steigen in den Bus, durch die offenen Türen reichen die Hände der Händler mit ihren Nüssen. Langsam gehen die mir auf die Nerven. Ich starte das Auto und mit noch offenen Türen fahre ich langsam an. Nun scheine die Leute zu begreifen, daß mit uns kein Geschäft zu machen ist und weichen zurück.
Gleich wenige Meter weiter steuern wir die Tankstelle an. An Jeder der Zapfsäulen stehen mehrer Angestellte und kümmern sich um die Belange der Kunden. Während der Sprit in den Tank gefüllt wird, lasse ich Öl überprüfen und nachfüllen sowie die Scheiben putzen. Durch die geringen Lohnkosten wird Service in Namibia groß geschrieben, und die Leute sind beschäftigt.
Von den Händlern kommt keiner bis zur Tankstelle, so daß wir hier erst einmal in Ruhe unsere eingekauften Sachen verstauen können.
Nach dem Tankstopp fahre ich noch ein zwei Querstraßen, kann aber außer ein paar Händlern mit Kunstgewerbe und Waren des täglichen Bedarfs nichts Interessantes mehr entdecken, und so machen wir uns wieder auf den Weg.
Wir fahren die C39 zurück und wenige Kilometer hinter dem Abzweig, den wir vor einer Stunde die C35 aus Süden gekommen waren, biegen wir auf die Schotter-Pad D2743 ab. Laut Karte ist das zwar ein Umweg zur Vingerklip-Lodge, aber wir haben ja wie schon gesagt Zeit.

Wieder begleitet uns der Farmzaun neben der Straße, die Dornenbüsche gehen langsam in Bäume über.
Zwei junge Damaramänner auf ihrem Donkey, einem Holzkarren, gezogen von zwei Maultieren sind schon von Weitem zu sehen und ich halte an, um ein paar Fotos zu machen. Die Männer sind freundlich mir erzählt der eine Damara, daß er ein Maultier erst vor einigen Tagen gekauft hat. Ich gratuliere ihm zu dem wirklich schönen Tier. Er ist sichtlich Stolz über seine neue Errungenschaft. Er wünscht uns noch viel Spaß in Namibia und schon ziehen die zwei weiter.
Die Pad erreicht das Tal des Ugab. Die Vegetation wird üppiger. Große Akazienbäume stehen neben und im Flußbett. Die Pad wird holprig und kurvenreich schlängelt sie sich durch die Riviere. Die Gegend ist relativ gut besiedelt. Die Siedlungen bestehend aus einer handvoll kleiner Hütten umgeben von fruchtbaren Gärten. Die Gärten leuchten in einem üppigen Grün. Für Namibia ein ungewohnter Anblick. Papaya, Orangenbäume und Gemüse werden angebaut. Rinder und Ziegen durchstreifen, behütet von Kindern den Busch. Ein wohltuender Anblick, für das nur Trockensavanne und Wüste gewohnte Auge.
Wir erreichen eine Anhöhe und die Straße wird durch ein  Tor versperrt. Falk läßt es sich nicht nehmen, das Tor allein zu öffnen. Der Blick von dieser Anhöhe ist beeindruckend. Vor uns öffnet sich weit das Ugab-Tal. Die Felsformationen der Ugab-Terrassen prägen die Landschaft. Der Anblick erinnert mich etwas an das Monument Valley in den USA, aber auch ein Vergleich mit dem heimischen Elbsandsteingebirge ist nicht abwegig.
Wir genießen die Landschaft und erreichen bald das Hinweisschild zu unserem heutigen Reiseziel, der Vingerklip-Lodge.

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Begegnung auf der Pad

die Landschaft wird grüner

fruchtbare Gärten im Ugabtal

Beginn der Ugab-Terrassen

Webervogelnester

Berge im Ugab-Tal