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Fahrt durchs Damaraland
-3- Ankunft auf der Vingerklip-Lodge
18. Juni 2007
Das große Tor der Einfahrt wird wieder von Falk geöffnet und wir fahren die wenigen hundert Meter durch den Busch zur Lodge. Rechts sehen wir in einiger Entfernung die namensgebende Fingerklippe. Die Anlage der Vingerklip-Lodge schmiegt sich auf einem Hügel wunderbar in die Landschaft ein. Das große Zentralgebäude mit Empfang, Küche, Bar und Restaurant ist im typisch afrikanischen Stil errichtet und wird von einem großen Strohdach überspannt. Elf Doppelbungalows fügen sich harmonisch in die Landschaft ein.
Wir werden mit einem Cocktail herzlich Willkommen geheißen und kurz darauf durch die wunderschöne Anlage geführt. Die ganze Loge ist eine einzige große, perfekt gestaltete Gartenanlage. Doch den Höhepunkt für uns bilden natürlich die zwei glasklaren Swimmingpools. Nach Aussage des Hotelmitarbeiters ist das Wasser jetzt im Winter allerdings zu kalt zum baden. Denkt er! Wir beziehen unseren Bungalow und der Blick vom Bett aus dem Fenster fällt weit in das Ugab-Tal. Es sieht ganz so aus, als sein dies ein perfekter Ort zum Entspannen.
Falk wird schon ungeduldig und kramt die Badehose aus dem Koffer. Kurz darauf springen wir zwei übermütig in das zugegebnermaßen doch etwas kalte Wasser des großen Pools. Wir faulenzen im Liegestuhl und die Mittagsonne gibt schnell die verlorene Wärme zurück. Baden macht hungrig und so gehen wir in das Restaurant. Wir scheinen die einzigen Gäste zu sein. Ein Blick in die Speisekarte läßt uns das Wasser im Munde zusammen laufen. Wir bestellen jeder ein Kuduschnitzel. Als wir dieses serviert bekommen, macht Falk große Augen, denn das Schnitzel ist größer als der Teller. Das Kudufleisch schmeckt vorzüglich und Falk, normalerweise isst er recht wenig, verputz das große Schnitzel bis auf den letzten Krümel.
Den Nachmittag verbringen wir wieder faulenzend am Pool und genießen die Sonne.
„Vati, müssen wir morgen wirklich schon weiterfahren?“
Ich hatte nur eine Übernachtung auf der Vingerklipp-Lodge gebucht, da ich eigentlich vor hatte, die nächsten zwei Tage auf Mount Etjo zu verbringen. Doch in Angesicht der schönen Anlage, kommt auch in mir der Gedanke auf, einfach hier einen Tag dranzuhängen und Mount Etjo ganz von unserem Reiseplan zu streichen. Und so ist Falk ganz glücklich, daß es sich als völlig problemlos erweist für Vingerklip zu verlängern.
Für den Abend haben wir uns für die Sundowner-Fahrt angemeldet. Neben uns ist noch ein französisches Paar auf Hochzeitsreise und ein Ehepaar aus Südafrika mit von der Partie. Auf der Ladefläche des Jeeps geht es durch den Busch in Richtung eines Tafelberges. Plötzlich ragen vor uns zwei lange Giraffenhälse empor. Die dunklen Augen der Tiere beobachten uns neugierig. Dann kommt noch eine dritte, kleinere Giraffe ins Sichtfeld. Ein schöner Anblick. Wir sehen auf der Fahrt noch ein paar Kudus und erreichen eine kleine Aussichtsplattform. Eine Flasche Sekt wird geköpft und Falk bekommt Saft zum Anstoßen.
Die Sonne fährt die Landschaft in warme, rote Farben, erreicht den Horizont und geht als feuerroter Ball unter. Die Farbe der Landschaft wechselt vom rot in mattes blaugrau. In der Ferne scheinen die Lichter der Lodge. Die Scheinwerfer des Jeeps durchschneiden die inzwischen stockdunkle Nacht. Gespenstig wirken die beleuchteten Büsche und Bäume. Wild können wir keines mehr entdecken. Dafür erweckt etwas anderes unsere Aufmerksamkeit. Die extrem schmale Sichel des zunehmenden Mondes erhält Besuch vom Planeten Venus. Unwirklich hell leuchtet sie als kleiner Punkt direkt neben der zierlichen Mondsichel. Ein schöner Anblick.
In der Erwartung des Abendessens sitzen wir im Restaurant. Das Buffet ist aufgebaut und wir schauen dem Koch zu, wie er von einem riesigen Kudu-Filet dünne Streifen abschneidet. Das Fleisch ist perfekt zubereitet. Außen knusprig braun und im Inneren zart rosa.
Wir werden nicht enttäuscht. Das Fleisch zergeht auf der Zunge wie Sahne und sehr zur Freude des Kochs holt Falk noch zweimal Nachschlag. Ich glaube er hat noch nie so viel gegessen.
Einige Filetstücke und etwas Rotwein später liegen wir schon im Bett und Falk will auf dem Laptop noch einen Asterix-Film ansehen. Wir zwei sind so müde, daß wir mitten im Film einschlafen.
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